Unser fast täglicher Morgen
Jeden Morgen wecke ich meine Kinder um sechs Uhr. Mein Großer geht mittlerweile in die dritte Klasse und meine Kleine wird in etwa zwei Jahren eingeschult. Da ich berufstätig bin, ist sie jedoch im Kindergarten. Der Morgen ist bei uns immer Stress pur.
Mein Sohn hat sich in den Kopf gesetzt, sich jeden Tag selber die Anziehsachen auszusuchen, die er anziehen möchte und manchmal ist dann eine Diskussion nötig, warum eine Batman-Badehose und ein Pullover keine geeignete Kombination für den Schulunterricht darstellen. Meist führe ich dieses Gespräch während ich meine Tochter anziehen, die es für unterhaltsam hält, selbst komponierte Arien zu schmettern bis Papa, der erst mitten in der Nacht vom Spätdienst nach Hause gekommen ist, sich aus dem Bett quält.
Immerhin bekomme ich so morgens meinen Kaffee. Während meine beiden Sprösslinge frühstücken, bereite ich unser morgendliches Ritual vor. Meine Kinder kommen ein wenig nach meinem Mann und sind skeptisch bei jeder Form von Nahrung, die auch nur ein wenig gesund wirkt. Da Vitamine aber wichtig sind, entsafte ich jeden Morgen etwas Obst mit unserer Saftpresse. Nach dem Frühstück sitzt dann die ganze Familie zusammen und trinkt einen Obstsaft. Das ersetzt bei uns die süßen Getränke aus dem Einkaufsladen.
Nach dem Saft verabschiedet mein Mann sich von den Kleinen und geht zurück ins Bett. Neidisch bin ich dann dafür verantwortlich, dass meine Kinder sich die Zähne putzen, ihre Schulsachen packen und sich für die Abfahrt bereit machen. Während ich meine Autoschlüssel suche und meiner Tochter die restliche Zahnpasta aus dem Gesicht wische, erkläre ich meinem Sohn, dass er die Badelatschen nicht anziehen, sondern in die Schwimmtasche packen soll. Dann fahren wir los, ich setze die beiden ab und gehe arbeiten. Das ist unser fast täglicher Morgen.
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